Noch vor seinem eigenen Tod beauftragt Ottheinrich eine Gedenktafel für den in seiner Stadt geschehenen Mord an Juan Diaz und hinterlässt hierfür eine Summe von 50 Gulden in seinem Testament.
Der Auftrag, eine schlichte Steintafel auf einem Sockel mit einem lateinischen und deutschen Text, kommt allerdings nicht mehr zur Ausführung. Erst der Erbe Wolfgang von Zweibrücken wird 1559 auf das noch ausstehende Werk aufmerksam gemacht und erhält von dem von Ottheinrich beauftragten Bildhauer lediglich den Hinweis, dass er das Werk nicht ausführen kann, weil ihm inzwischen der Geselle "davongeloffen" ist.
Die Zeit der Empörung über den Mord ist abgelaufen. Die Auseinandersetzung um den rechten Glauben hat viele weitere um Gesundheit und Leben gebracht, das Schloss wurde geplündert und Kilians Druckerei verwüstet. An Juan Diaz erinnern die per Flugschrift und in Büchern veröffentlichten Märtyrergeschichten, doch ein Grabmal für ihn würde nur die immer noch mächtigen einstigen Gegner im Schmalkaldischen Krieg provozieren. Wolfgang von Zweibrücken korrespondiert höflich mit dem ehemaligen Heerführer Karls V., dem Herzog von Alba. Man will es sich offenbar nicht verscherzen.
Das theuer Blut - es ist umsonst geflossen
IOANNIS DIAZII HISPANI
HEU DIAZIUS EST ALPHONSO FRATRE NECATUS
NON SECUS AC CAIN ENSE PEREMPTUS ABEL
IN GREMIO CHRISTI RECUBAT MENS HUIUS, AT ILLE
IMPUNIS PAUH GAUDET IN ARCE PAPAE
INSONTIS IACET HIC CORPUS VIX ALTER AB ILLO EST
NUNC VEL DOCTRINA VEL PIETATE PRIOR
Ach des laster[haften] mord[es] erschrockenlich. Der fromb Johann Dietz unschuldiglich
von Alphonso seinem brueder glitten hot
wie Abel von Cain den bittern thot
Diss grechten thue bsteet in Christi schos
Des täters aber bos hanndlung los
In Babsts Paul Pallast gantz vngstrafft mit danckh
gelt und schütz wirdt wol bewafft.
Hie ligt begraben das theure blut
in leer vnd leben kaim weichen thut